Das ist die verkürzte Darstellungsform eines Worts, also eine Abkürzung. Im Mittelalter wurden Abkürzungen von den Schreibern für den schnelleren Arbeitsablauf wie auch zur Verringerung des Umfangs eingesetzt. Nicht zuletzt zielte der Einsatz von Abbreviaturen auch darauf ab, das Flattern der Zeilen am rechten Rand möglichst gering zu halten.
Abgelegt wurden im Bleisatz die Buchstaben und das Blindmaterial aus nicht mehr benötigten Formen in ihre Fächer in den zugehörigen Setzkästen bzw. Vorratsbehälter. Das war ein unbedingt notwendiger Vorgang, um die Fächer wieder aufzufüllen. Bei Einsatz einer Einzelbuchstabensetz- und Gießmaschine (Monotype, etwa ab 1900 im Einsatz) erübrigte sich dieser Vorgang für viele Schriften, da diese und das Blindmaterial stets nachgegossen wurden.
Ein Gehilfe im Bleisatz, der sich ausschließlich mit dem Ablegen des Satzmaterials beschäftigte.
Darunter vesteht man eine Abkürzung, die meist als eigenes Wort gesprochen werden kann (z. B. WORM, »Write Once Read Multiple times«). Aber auch z. B. ISDN, ein Begriff, dessen Buchstaben einzeln ausgesprochen werden müssen, wird darunter eingereiht.
Eine Schrifttype mit gerundeten Bögen, die gegen Ende des 15. Jhdts. in Italien aufkam. Lateinisch »die Alte«, ist dieser Ausdruck nur im Deutschen gebräuchlich und beruht auf einem Irrtum der Humanisten. In anderen Sprachen (engl. Roman type – d. h. Times Roman bedeutet nichts anderes als Times Antiqua) ist die Ableitung aus »italienisch« bzw. »lateinisch« zu erkennen.
In Deutschland und Österreich verdrängte die Antiqua erst allmählich gegen Ende des 19. Jhdts. die Fraktur.
Atomzahlen erläutern die Symbole der chemischen Elemente:
• links oben steht die Massenzahl (Nukleonenzahl);
• links unten steht die Ordnungszahl (Protonenzahl);
• rechts oben steht die Ladung (+ oder –) oder die Kennzeichnung für einen angeregten Atomzustand (*);
• rechts unten steht die stöchiometrische Zahl (Anzahl der Atome je Molekül).
Das bedeutet, dass mit OpenType-Schriften nicht alle Zeichen ohne Skalierung abgedeckt sind, da nicht alle in hoch- bzw. tiefstehenden Positionen vorhanden
sind.
Bezeichnet im Bleisatz das gesamte Blindmaterial, also Spatien, Quadraten, Regletten und Stege.
Damit wird im Bleisatz das Formatieren einer Zeile auf die vorgegebene Länge bezeichnet. Dies geschieht mit Hilfe von Spatien, deren Stärke durch Ersetzen je nach Bedarf vom Setzer erhöht oder verringert wird.
Eine zur Hervorhebung im Text verwendete Schrift.
Der automatische Zeilenabstand in QuarkXPress errechnet sich aus einem Grund- und einem Zusatzbetrag. Der Grundbetrag bezieht sich auf die Höhe der Ober- und Unterlängen aller in einer Zeile verwendeten Schriften, abhängig von der Schriftgröße. Der Zusatzbetrag wird addiert und kann prozentuell (Standard: 20%) oder inkrementell (z. B. +2 pt) festgelegt werden.
D. h., ein Absatz z. B. in der Zapfino benötigt bei gleicher Schriftgröße mehr Durchschuss als derselbe Text in Helvetica.
Die 42-zeilige Gutenbergbibel wird wegen ihrer Zeilenanzahl auch B42 genannt (im Unterschied zur 36-zeiligen Gutenbergbibel). Die 42-zeilige Bibel ist das bekannteste Werk von Johannes Gutenberg und entstand zwischen 1452 und 1455 in Mainz. Sie gilt als eines der schönsten Druckwerke überhaupt.
William Blades (* 1824, † 1890) war englischer Drucker und Buchwissenschaftler, der sich mit der Frühgeschichte des Drucks in England beschäftigte. In den Jahren 1861 bis 1863 brachte er ein Werk über das Leben und typografische Wirken von William Caxton, Englands ersten Drucker, heraus, und erstellte eine Klassifikation der in den
Werken von
Caxton’s Druckerei verwendeten Schriften. 1881 brachte er sein populärstes Werk, Enemies of Books (Die Feinde der Bücher) heraus.
Die Grundlagen für den »Satz mit beweglichen Lettern« wurden um das Jahr 1450 von Johannes Gutenberg geschaffen. Man unterscheidet Handsatz und Maschinensatz, diesen wiederum in Zeilenguss- (z. B. von Linotype) und Einzelbuchstaben-Maschinensatz (z. B. von Monotype).
Der Bleisatz, der ein halbes Jahrtausend konkurrenzlos war, wurde in den 70er-Jahren des
vorigen Jahrhunderts allm
ählich vom Fotosatz, dieser dann nicht einmal 2 Jahrzehnte später vom Computersatz verdrängt. Im gleichen Rhythmus wurde der für den Bleisatz charakteristische Buchdruck (Hochdruck) vom Offsetdruck (Flachdruck) abgelöst.
Die nicht druckenden Teile im Bleisatz werden Blindmaterial genannt. Dieses unterteilt sich in Spatien, Quadraten, Regletten und Stege.
William Caxton (* um 1422, † 1491) war der erste englische Drucker. Er kam Anfang der 1440er-Jahre nach Flandern, wo er in Brügge als Kaufmann tätig war. Ab etwa 1469 leitete er die Hofbibliothek der Herzöge von Burgund. Hier führte er auch erstmals die Übersetzung eines Buchs in die englische Sprache durch. In den Jahren 1471/72 hielt er sich in Köln auf, wo er das Druckerhandwerk erlernte.
Zurück in Brügge, gründete er mit einem Partner eine Druckerei und druckte 1474 das erste Buch in englischer Sprache. 1476 kehrte er nach England zurück und gründete dort die erste Druckerei auf englischem Boden. Durch sein Wirken wurden Bücher, die vorher nur Klerus und Adel vorbehalten waren, nun auch dem Bürgertum erschlossen.
Rechnergestütztes Setzen von einem Desktop-PC aus wird als Computersatz oder Desktop-Publishing (DTP) bezeichnet. DTP löste gegen Ende der 1990er-Jahre den Fotosatz ab.
Das ist das Schriftformat der Mac-Systemschriften. Seine Optionen sind zum Teil umfangreicher als diejenigen von OpenType-Schriften, können jedoch in vollem Umfang nur von Mac-eigenen Programmen genützt werden.
http://www.adobe.com/type/topics/FontsonMacOSX.pdf
Das ist die Breite oder auch Stärke eines Zeichens (Dicke). Dickten haben einen nicht unwesentlichen Einfluss auf die typografische Gestaltung,
wenn sie auch im
Computersatz problemlos generell oder einzeln verringert (unterschnitten) oder erhöht (spationiert) werden können. Sind Ziffern auf gleiche Breite angelegt, spricht man von Systemziffern.
Haben alle Zeichen einschließlich der Wortzwischenräume eine einheitliche Breite (z. B. Schreibmaschinenschriften), spricht man von festbreiten oder nicht proportionalen Schriften (engl. monospaced).
Silbentrennprogramme von Dieckmann gibt es seit über 30 Jahren. Seit sie auch in QuarkXPress eingeführt wurden, kann man endlich von befriedigenden Ergebnissen sprechen.
Das ist eine aus zwei Vokalen zusammengesetzte Lautgruppe (Zwielaut), deren erster Vokal betont ist, z. B. »ie« oder »au«.
Damit wird der Abstand zwischen den Zeilen gleichmäßig vergrößert. Also 2 pt Durchschuss bei einer 10-Punkt-Schriftgröße ergeben einen Zeilenabstand von 12 pt. Ist der automatische Zeilenabstand in QuarkXPress mit einer Festlegung von 20% aktiv, werden ebenfalls 2 pt zur Schriftgröße von 12 pt hinzugerechnet.
Als echte Kapitälchen werden jene Kapitälchen bezeichnet, die eigens in ihrer Größe angelegt wurden. Dabei wird die Schriftstärke im Unterschied zu unechten Kapitälchen jener der Grundschriftgröße angepasst. Echte Kapitälchen müssen also auf einem Font vorhanden sein, um sie anwenden zu können.
Passten nicht alle vorhandenen Zeichen (z. B. Ligaturen) auf einen Standard-Postscript- oder TrueType-Font, wurden diese auf einem Zusatzfont untergebracht, der die Bezeichnung Expert-Font hatte. Durch Einführung von Unicode und OpenType-Technologie können Standard- und Zusatzzeichen problemlos auf einem einzigen Font
untergebracht werden. Das hat weiters den Vorteil, dass
Kerning-Pairs nun auch zwischen Standard- und Zusatzzeichen von Designer definiert werden können.
Das ist Text, der »endlos« erfasst ist und vom Anwendungsprogramm mit Hilfe eines Silbentrennprogramms auf Spalten- oder Satzspiegelbreite umbrochen wird. Fließtext kann auch Absätze (denn der nächste Absatz beginnt wiederum mit Fließtext – es ist also auch ein übergeordneter [Sammel-]Begriff) und manuelle Korrekturen der (z. B. falschen oder sinnstörenden) Silbentrennung enthalten.
(= lat. Brechung). Fraktur hat sich als Sammelbegriff für die Kategorie »gebrochene Schriften«, auch wenn dies nicht ganz korrekt ist. Die ersten im Buchdruck verwendeten
Schriften waren
gebrochene Schriften, so auch die Textura der B42.
Als Gemeine werden die Kleinbuchstaben (Minuskeln) bezeichnet. Der Ausdruck leitet sich von (all)gemein, gewöhnlich, auch niedrig ab. Gemeine waren bis ins 9. Jhdt. in deutschen Texten die
alleinige Darstellungsform.
Ein Gespan bildeten ein Setzer und sein Gehilfe. Derjenige, der in dieser Mini-Gruppe das Sagen hatte, wurde Anführgespan genannt.
Das ist einesteils die Methode, einen Buchstaben im Setzkasten zu ergreifen, andernteils ist das diejenige Menge an Buchstaben, welche zum Ablegen bestimmt sind, die ein Setzer mit einem Handgriff auf die linke Hand heben kann; mit der rechten Hand wird
dann daraus in den
Setzkasten abgelegt.
Sie ist eine serifenlose (engl. Sans Serif) Schrift-Untergruppe der Antiqua. Die Grotesk wird auf Grund ihrer gleichmäßigen Strichstärke auch als Linear-Antiqua oder Schnurzugschrift bezeichnet. Der Vorläufer der Grotesk ist die Steinschrift, die direkt auf einen Lithostein gezeichnet werden konnte.
Die Herkunft und damit die Bedeutung des Ausdrucks »Grotesk« ist unklar, da aber mit der Fraktur (gebrochene Schriften) und der Antiqua (»alte« Schriften) zwei Schriftkategorien über Jahrhunderte die Drucksachen dominiert hatten, deren Zeichen teilweise
reichlich ausgeschm
ückt waren, ist durchaus vorstellbar, dass den Setzern die neue, schmucklose Serifenlose eben grotesk (von franz. grotesque – wunderlich, drollig) vorkam.
Das ist diejenige Schrift in ihrer Größe und ihrem Schriftstil, die das Hauptvolumen eines Druckwerks ausmacht.
Johannes Gensfleisch zu Gutenberg, *um 1400 in Mainz oder Eltville, † wahrscheinlich 1468 zu Mainz. Er gilt als der Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern.
Dafür musste er den Einzelbuchstabenguss, ein geeignetes Gießinstrument inklusive Schmelzofen (Esse), eine geeignete Metalllegierung (Blei, Zinn, Antimon, vermutlich auch Kupfer), einen geeigneten Setzkasten mit Manuskripthalter (Tenakel mit Divisorium) und ein geeignetes Satzinstrument (Winkelhaken), eine geeignete Druckpresse (eine umgebaute Weinpresse) und eine geeignete Druckfarbe sowohl für den Bedruckstoff Pergament als auch einen solchen für Papier sowie ein Instrument für den Farbauftrag (Ballen) entwickeln. Was er davon selbst erfunden hat bzw. wie er diese Aufgaben
verteilte, ist nicht bekannt.
Sein bekanntestes und gleichzeitig eines der schönsten Werke der Buchdruckerkunst ist die 42-zeilige Bibel.
1998 wurde Johannes Gutenberg von amerikanischen Journalisten zum »Mann des Jahrtausends« gewählt. Ausschlaggebend für Wahl war die Medienrevolution, die er durch seine Erfindung ausgelöst hat und die bis heute anhält. Schneller als Gutenbergs Erfindung hat sich über ein halbes Jahrtausend danach nur das Internet verbreitet.
Das Impressum (lat. das Eingedruckte) beinhaltet (z. T. gesetzlich vorgeschriebene) Angaben über den Verleger, Herausgeber, Drucker, Druckort, Auflage etc. in Drucksachen. Es ist an prominenter Stelle, meist am Anfang, seltener am
Ende eines Druckwerks zu finden. Bei Periodikas auch im Inneren.
Diese kostenpflichtige XTension für QuarkXPress ergänzt die Webfunktionen des Programms um die Möglichkeit Flash-orientierter Objekte und Seiten.
Das sind Versalien auf x-Höhe der Gemeinbuchstaben. Diese Kapitälchen, die in Mitteleuropa verwendet werden, nennt man Petite Caps. In angelsächsischen Ländern hingegen werden bevorzugt Kapitälchen, die ca. 10% größer als die x-Höhe der Gemeinen sind, verwendet (Small Caps).
Kapitälchen kommen vorwiegend für die Auszeichnung von Namen und Acronymen in Grotesk- und Antiquaschriften zur Anwendung.
Das ist das englische Wort für unterschneiden. Im Bleisatz konnte der Setzer nicht unterschneiden, sondern nur sperren. Um für einzelne Buchstaben Unterschneidungen möglich zu machen, wurden diese so gegossen, dass einzelne Teile auf der Schulter des benachbarten Buchstabens auflagen. Das war aber nur in größeren Schriftgraden möglich (Gefahr des Abbrechens).
Für komplette Schriften gab es die Möglichkeit, diese auf schrägen Kegel (auch: Falzkegel) zu gießen, wofür es aber auch Ausschlussmaterial auf Schulterhöhe geben musste.
In vielen Schriften sind Unterschneidungspaare (engl. Kerning-Pairs) definiert. Das bedeutet, dass dann, wenn diese beiden Zeichen im Text in der vordefinierten Reihenfolge vorkommen, der festgelegte Unterschneidungswert angewendet wird, um den Weißraum zwischen den beiden Zeichen zu verringern.
In QuarkXPress ist es auch möglich, über Unterschneidungstabellen eigene Kerning-Pairs festzulegen bzw. die in einem Font festgelegten zu überschreiben.
Generell ist es in Layout- und Grafikprogrammen möglich, einzelne Kerning-Pairs individuell festzulegen.
In mittelalterlichen Büchern stand das Kolophon für das heutige Impressum. D. h., es enthält Angaben über den Hersteller, evtl. den Auftraggeber und liefert so Hinweise für die Datierung des Druckwerks. Es wird auch heute noch manches Mal neben dem gesetzlich vorgeschriebenen Impressum eingesetzt.
(= lat. Übereinstimmung). Längenmaß: Eine Konkordanz entspricht 4 Cicero (8 Cicero = 2 Konkordanzen usw.).
Die Laufweite (engl. Tracking) bezeichnet den Abstand der Zeichen einer Schrift zueinander. Im Bleisatz wurde die Laufweite als Zurichtung bezeichnet. Schriften können normal, eng oder weit laufend sein.
Im Bleisatz konnte die Zurichtung nur erweitert werden (sperren). Im Foto- und Computersatz ist auch eine Verringerung (unterschneiden) der Laufweite möglich. Generell ist die Laufweite mit der Zeit enger geworden. Nicht zuletzt das hat zur Folge, dass Schriften in kleinen Graden (7 pt abwärts), zu eng laufen, da auch ihre Dickten skaliert werden und sie daher schlechter lesbar sind.
In QuarkXPress besteht die Möglichkeit, die Laufweite jeder einzelnen Schrift für alle Schriftgrade individuell festzulegen, sodass dieses Problem umgangen
werden kann.
Veralteter Begriff für Buchstabe (lat. littera). Das Schriftbild der Buchstaben hat sich im Prinzip nicht verändert, wohl aber ihr Körper. Denn sind sie im Foto- und Digitalsatz substanzlos, sitzen sie im Bleisatz auf der Schulter des Schriftkegels auf (siehe Abb.).
1 Schrifthöhe 2 Schulterhöhe 3 Punze 4 Fleisch 5 Schriftbild 6 Schriftkonus
7 Schriftlinie 8 Kopf 9 Dickte 10 Hauptsignatur(en) 11 Nebensignatur 12 Kegelstärke 13 Anguss
Der Raum aus 2 mal 9 mal 12 = Buchstabenkörper
Ein Zeichen, das aus der Verschmelzung zweier oder mehrerer Einzelzeichen entstanden ist, die noch mehr oder weniger deutlich erkennbar sind, z. B. erkennbar ffi, wenig erkennbar ß, nicht erkennbar @.
Zeichen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit mehr Weißraum an einer oder beiden Seiten aufweisen als der Durchschnitt der Schriftzeichen,
z.
B. L, W, Y, 7.
(Von lat. majusculus = etwas größer). Versal- oder Großbuchstabe.
(Von lat. minusculus = eher klein). Gemein- oder Kleinbuchstabe.
Das sind Mediävalziffern. Diese sind auf x-Höhe der Kleinbuchstaben angelegt und haben teilweise Ober- oder Unterlängen (Abb.).
Schrifthöhe der Zeichen im Bleisatz. In Deutschland genormt auf 62 2/3 Didot-Punkt.
Oberlänge
Als Oberlänge wird derjenige Teil eines Gemeinbuchstabens oder einer Mediävalziffer bezeichnet, der über die x-Höhe ragt. Solche Teile von Interpunktionszeichen wie z. B. beim Komma (,) gelten nicht als Unterlänge.
Eine leicht bearbeitbare Tierhaut, die seit dem Altertum als Beschreib- bzw. Bedruckstoff diente. Je nach geografischer Lage wurde Pergament hauptsächlich von Kälbern, Rindern, Schafen oder Ziegen gewonnen. Für 30 Exemplare der 42-zeiligen Gutenbergbibel wurde die Haut von über 5000 Kälbern benötigt.
Kapitälchen in der in Mitteleuropa üblichen Größe der x-Höhe der Gemeinbuchstaben.
Damit wird jeder weiße (nichtdruckende) Raum innerhalb eines Buchstaben- oder Zeichenbilds bezeichnet. Es gibt offene Punzen (z. B. im H) und geschlossene Punzen (z. B. im O). Ursprünglich wurde unterschieden zwischen Bunzen (Weißraum) und Punzen (Stempel zum Einschlagen der Bunzen).
Bleisatz-Blindmaterial zum Ausschließen. In allen Kegelgrößen, auf eine Länge von 2 bis 4 Cicero (1 Konkordanz).
Ausgeschlossener Satz (Blocksatz) benötigt einen Randausgleich, um alle Zeilen in einem Absatz auf die gleiche Länge zu bringen. Im Bleisatz geschah dies durch Verringerung bzw. Erhöhung der Spatien in den Wortzwischenräumen.
Im Foto- und Computersatz ermittelt der Rechner die nötigen Werte und teilt sie den einzelnen Wortzwischenräumen zu. Das ergibt eine gleichmäßigere Aufteilung als im Bleisatz, da es hier üblich war, aus Zeitgründen nicht alle in einer Zeile vorhandenen, sondern nur einige wenige
Wortzwischenr
äume zu verändern, nicht zuletzt deshalb, weil es nicht genügend feine Unterteilungen beim Ausschluss gab.
Im Bleisatz musste man für einzelne Zeilen in Akzidenzdrucksachen hin und wieder auch mit unterschiedlich starken Papierstreifen – vom Karton bis hinab zum Seidenpapier – spationieren.
Johannes Gutenberg hat in der 42-zeiligen Bibel die Wortzwischenräume (fast) unverändert gelassen und dafür Ligaturen und Abbreviaturen in großer Zahl verwendet, um einen Randausgleich zu erzielen. Dieser Randausgleich war an der rechten Seite optisch gehalten, d. h. Lückenreißer blieben etwas nach außen gerückt. Das zählt aber nicht etwa zu Gutenbergs Erfindungen, sondern entsprach lediglich den geschriebenen Vorlagen im damaligen
Zeitgeschmack.
Bleisatz-Blindmaterial ab einer Länge von 5 Cicero bis zu 24 Cicero (6 Konkordanzen) und einer Stärke von 1 bis 10 Punkt. Hauptsächlich zum Durchschießen des Texts verwendet.
Der schräge Bruchstrich (engl. Solidus; Unicode-Term Fraction Slash) wird zur Darstellung von Brüchen verwendet. Er ist im Normalfall beidseitig unterschnitten und damit optimal auf die Bruchziffern abgestimmt.
Der Schrägstrich (engl. Slash) stellt eine Beziehung zwischen mehreren Begriffen her, z. B. Frankfurt/Main oder 100 km/h. Er ist im Normalfall nicht unterschnitten und eignet sich daher ohne Nachbearbeitung nicht zur Darstellung von Brüchen.
Das Schriftbild ist der auf dem Bildschirm bzw. auf einem Ab- oder Ausdruck erscheinende Teil des Schriftkopfs.
Die Höhe des Kegels eines Zeichens bestimmt seinen Schriftgrad. D. h., ein Buchstabe in einer Größe von 12 pt hat selbst vielleicht nur eine Größe von etwa 9 pt, da auf der Kegelhöhe auch noch Akzente und Unterlängen untergebracht werden müssen. Da insbesondere die Unterlängen vieler Schriften z.T. erheblich in ihrer Größe differieren, ergibt das unterschiedlich große Zeichen, z. B.
Das typografische Maß für den Kegel ist in Mitteleuropa der Didot-Punkt (≈ 0,376 mm). Im Computersatz ist aber de facto nur mehr der Pica-Point (≈ 0,353 mm) üblich, was zur Folge hat, dass der Schriftgrad etwa ein Zehntel kleiner als im Bleisatz ausfällt.
Die Übersetzung von »Point« in »Punkt« ist irreführend und sollte unterlassen werden, da sie vorgibt, dass z. B. eine Schrift in 12 Point (12 pt) eine Größe von 12 Punkt (12 pt!) aufweist. Tatsächlich hat die Schrift nur eine Größe von etwa 11 Punkt.
Im Bleisatz ist das ist die Stellung der Buchstaben, Ziffern und Zeichen auf dem Schriftkegel. Sie ist in vielen Ländern als Normalschriftlinie genormt, d. h., dass für Ober- und Unterlängen einer Schrift in ihren verschiedenen Schriftgraden unterschiedliche Prozentwerte festgelegt sind, sodass Schriften dadurch nicht im skalierten Maßstab in alle Grade übernommen werden konnten und deshalb neu gezeichnet werden mussten.
Grundsätzlich hielten im Bleisatz weder unterschiedliche Schriften in gleichen Schriftgraden noch gleiche Schriften in unterschiedlichen Schriftgraden Schriftlinie; hier musste der Setzer über- bzw. unterlegen, um eine einheitliche Schriftlinie zu gewährleisten.
Im Foto- und Computersatz gibt es dieses Problem nicht: Hier werden alle Schriftgrade von einem einzigen Datenträger skaliert und alle Schriften halten untereinander auch in unterschiedlichen
Schrifgraden
Schriftlinie. Das Skalieren kann dadurch aber bei kleinen Schriftgraden zu einem zu mageren Schriftbild, zu engen Punzen sowie einer zu engen Laufweite führen.
Im Bleisatz legte der Schriftschnitt (Buchstaben wurden vor dem Gießen in Stahl geschnitten) die Schriftstärke (z. B. mager, normal, fett), die Schriftbreite (z. B. schmal, normal, breit) und die Schriftlage (z. B. normal, kursiv) fest.
Im Foto- und Computersatz wird der Schriftschnitt als Schriftstil bezeichnet. Der begrenzte Raum, der für jedes Zeichen in einem Fontdeveloper-Programm zur Verfügung steht, führt aber dazu, dass es kaum breite und schon gar keine extrabreiten Schriften gibt. Dafür gibt es Schriftstile wie Slanted oder Oblique (elektronisch kursiviert, also lediglich geneigt und nicht etwa
neu gezeichnet wie eine
Kursive, engl. Italic) und Condensed oder Extended, die oftmals für elektronisch verzerrte Schriften stehen.
Bezeichnet das Ausmaß des Grundstrichs einer Schrift. Schriftstärken werden von Ultraleicht (engl. Ultra Light od. Ultra Thin) bis Ultrafett (engl. Ultra Bold od. Extra Black) angeboten.
Die Schwabacher ist eine Schrift, die sich im 15. Jhdt. auf deutschem Boden entwickelte. Im Unterschied zur
gotischen
Textura der Gutenberg-Bibeln, in welcher z. B. das o keine Rundung aufweist, hat dieses in der Schwabacher zwei Rundungen. In der später aufkommenden Fraktur hingegen wieder nur eine.
Die Schwabacher war im deutschen Sprachraum neben der Fraktur sehr beliebt, bis sie 1941 verboten wurde, was sich nicht ungünstig auf die schriftliche internationale Kommunikation auswirkte, da Deutschland und Österreich nicht zuletzt aufgrund der in den anderen Ländern kaum lesbaren Schrift isoliert waren.
Kapitälchen in der im angelsächsisch en Raum üblichen Größe, die etwa 10% über der x-Höhe der Gemeinbuchstaben liegt.
Im Bleisatz werden durch Spationieren die einzelnen Zeichen räumlich mehr getrennt, indem der vom Designer vorgegebene Abstand (von Dickte zu Dickte) durch Beifügung eines oder mehrerer Spatien erhöht wird. Wird eine Gruppe von Buchstaben mit einem einheitlichen Wert spationiert, nennt man das sperren.
Im Foto- und Computersatz kann für das Spationieren einzelner Buchstabenpaare ein individueller Wert festgelegt werden, für das Spationieren von Buchstabengruppen ein durchgehend einheitlicher. Beim Sperren ist generell zu beachten, dass nicht nur die Wortzwischenräume innerhalb von gesperrtem Text, sondern auch die Wortzwischenräume vor und nach dem gesperrten Text mitgesperrt werden müssen.
Im Bleisatz sind Spatien jene zum Ausgleichen der Zwischenräume zwischen den Zeichen, zum Austreiben und Einbringen der Wortzwischenräume bei Blocksatz sowie zum Sperren benötigten Blindmaterialien.
Im Foto- und Computersatz werden Spatien entweder durch vom Anwender (beim Ausgleichen oder Sperren) oder vom Programm (beim Austreiben oder Einbringen) festgelegte Werte ersetzt.
So nennt man das einheitliche Erweitern der Buchstabenzwischenräume einer Buchstabengruppe.
Als Standardligaturen gelten für Nicht-OpenType-Fonts die Ligaturen fi und fl. Für OpenType-Fonts sind das die Ligaturen ff, ffi, ffl, fi, fj, ffj, fl und Th, sofern sie vollzählig im Font vorhanden sind.
Bleisatz-Blindmaterial aus Blei oder Eisen ab einer Stärke von 1 Cicero (12 Punkt) und einer Länge ab 8 Cicero. Sogenannte Formatstege wurden zum Ausschließen der Druckformen verwendet.
Generell ist das jede Art von Satz, der für eine Wiederverwendung aufgehoben wird. Im Bleisatz wurde der Satz hierfür auf Satzbrettern gelagert bzw. im Lager durch Emballagen geschützt archiviert. Im Fotosatz waren es archivierte Lochstreifen oder Disketten, die eine Wiederbelichtung ermöglichten, bzw. die archivierte Film- oder Papiermontage, von der (nach eventueller Korrektur) erneut Druckplatten hergestellt werden konnten. Im Computersatz sind es hauptsächlich Datenträger wie Cartridges, CDs, DVDs oder Streamer, auf denen Stehsatz in digitaler Form zur Wiederverwendung aufbewahrt wird.
Siehe Schriftstärke.
Ein Suffix ist ein an den Wortstamm angefügtes Sprachelement, also eine Nachsilbe, z. B. Heiter-keit. Als Suffix wird auch eine Endung in einem Programm- oder Dateinamen bezeichnet, z. B. Datei.pdf.
Swashes sind Zierelemente an Buchstaben. In einigen Schriften sind solche separiert vorhanden, können jedoch oft nur über die Glyphenpalette eingesetzt werden (Abb.).
Darunter versteht man im Bleisatz Teile des Schriftbilds, die über den Schriftkörper hinaus ragen (z. B. bei Versalakzenten). Diese stützten sich beim Drucken dann an den benachbarten Zeichen oder auch am umgebenden Blindmaterial ab. Bei unsachgemäßer Behandlung bestand die Gefahr des Abbrechens beim Druck (z. B. zu locker ausgeschlossener Satz).
Hierunter versteht man solche Kapitälchen, die durch Skalieren einer Schrift erzeugt wurden. Durch diese Methode fallen die Zeichen zu mager und bei falscher Festlegung der Vorgaben möglicherweise auch noch zu klein aus. Wenn es vermeidbar ist, sie einzusetzen, sollte man daher einen anderen
Weg der
Auszeichnung beschreiten.
Als Unterlänge wird derjenige Teil eines Buchstabens oder einer Mediävalziffer bezeichnet, der unter die Schriftlinie ragt. Solche Teile von Interpunktionszeichen wie z. B. des Kommas (,) gelten nicht als Unterlänge.
unterschneiden
Wird Raum zwischen Buchstaben verringert, nenn man das unterschneiden (engl. kerning). Im Bleisatz war es nicht möglich, den vorgebenen Raum zwischen den Buchstabenkörpern zu verringern (es sei denn, durch abfräsen). Im Foto- und Computersatz stellt es kein Problem dar, sowohl zwischen einzelnen Zeichenpaaren als auch generell zu unterschneiden.
Abk. für 8-bit Unicode Transformation Format. Es ordnet jedem Unicode-Zeichen eine eigene Byte-Kette zu. Dieses Format hat seine besondere Bedeutung für das Internet, um auch nichtlateinische Zeichen System-, Browser- und Mailprogramm-übergreifend darstellen zu können.
Das ist die Höhe der Großbuchstaben (Versalien). Diese ist nicht einheitlich geregelt, sodass Schriften mit
gleichem
Schriftgrad nicht auch die gleiche Versalhöhe aufweisen müssen.
Das sind Großbuchstaben (von lat. Zeile, Absatz – früher war es üblich, jede Gedichtzeile immer mit einem Großbuchstaben zu beginnen).
Der Winkelhaken ist ein winkelgerechtes, auf Formatbreite einstellbares Instrument aus Metall (z. B. Neusilber), das dem Setzer zum Absetzen einer oder mehrer er Zeilen auf gleiches Format diente (Abb.).
Für das Sammeln ausgedruckter Zeilen und Buchstaben diente der nicht verstellbare Ablegewinkelhaken, der bevorzugt aus Holz hergestellt wurde.
Der Zeichensatz für Zentraleuropa (CE) umfasst die Zeichen für folgende Sprachen: Afrikaans, Albanisch, Baskisch, Bretonisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Gälisch (Irisch, Schottisch-Gälisch, Manx) Holländisch, Indonesisch, Irisch, Isländisch, Italienisch, Katalanisch, Kroatisch, Lettisch, Litauisch, Norwegisch,
Polnisch, Portugiesisch, Rum
änisch, Sami, Schwedisch, Serbisch (Latein), Slowakisch, Slowenisch, Spanisch,
Swahili, Tschechisch, T
ürkisch, Ungarisch.
Der Zeichensatz für Zentraleuropa (CE) umfasst die Zeichen für folgende Sprachen: Afrikaans, Baskisch, Bretonisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Gälisch (Irisch, Schottisch-Gälisch, Manx), Holländisch, Indonesisch, Irisch, Isländisch, Italienisch, Katalanisch, Norwegisch, Portugiesisch, Sami, Schwedisch,
Spanisch, Swahili.
Das waren aus irgendeinem Grund durcheinander gekommene Buchstaben und Zeichen im Bleisatz, die sich auf einem Satzschiff oder (als Fischhaufen) vielleicht sogar auf dem Fußboden befanden. Wurde irrtümlich eine falsche Schrift oder auch ein falscher Schriftgrad in einen Setzkasten abgelegt, galt dieser als verfischt. Einzelne falsche Buchstaben im Setzkasten – auch derselben Schrift – nannte man Fisch, im Satz nur solche einer falschen Schrift.
Der Ausdruck Zwiebelfisch kann dahergehend gedeutet werden, dass bis in die Neuzeit Fische, die auf dem Fischmarkt nicht rechtzeitig Abnehmer fanden, in Zwiebelmarinade eingelegt wurden, um einesteils zu verhindern, dass sie zu schnell verdarben,
andernteils, um ihren doch schon recht deutlichen Geruch zu
überdecken. Den Setzern, die mit falsch eingeordneten oder wegen eines Ungeschicks zu ordnenden
Buchstaben zu tun hatten,
»stank« das ebenfalls gewaltig, denn das Entfischen (Auslesen) kostete oft unbezahlte Zeit.
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